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Radreise Amsterdam Tag 3

Tag 3

von Rastede nach Groningen

Nach einer guten Nacht im Gästehaus Hankhausen und einem ebenso gutem Früstück sind wir schon um 8:30 auf dem Rad und immer Richtung Westen unterwegs. Heute geht es von Rastede im Ammerland über Leer nach Groningen in den Niederlanden.

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In Rastede müssen wir noch kurz ein örtlichen Einzelhändler Getränke kaufen und außerdem benötige ich dringend eine Fettstift für die Lippen. Meine Lippen sind in den letzten Tagen sehr spröde geworden.

Hier im Ammerland sehen die Straßen schon fast so aus, wie in Holland – gepflastert mit Backsteinen.

Ich vermute mal, das Ammerland ist eine einzige große Baumschule. Überall treffen wir auf Baumschulen. Bäume und Sträucher in Reih und Glied. Zum Teil gezüchtet, um später als Starßenbäume in unseren Städten das Stadtbild zu prägen und für ein wenig Grün zwischen Asphalt und Beton zu sorgen.

In Apen dann in dieser ländlichen Gegend bildet sich ein Stau auf der sonst leeren Landstraße. Die Ursache -zunächst von hinten nicht zu erkennen: Ein LKW steht halb auf der Straße und halb in der Einfahrt. Der nächste LKW kommt da nicht mehr vorbei. Beim Bäcker im Ort erstehen wir etwas Gebäck und Brötchen für unsere Fahrt. Wer weiss denn schon, wann der nächste Bäcker auf unserer Tour kommen wird ?

In Stickhause müssen wir einen kurzen Abschnitt auf dem Zubringer zu B72 fahren, um diese zu unterqueren. Ein Sprinter  mit langem Anhänger hat es wohl scheinbar mehr als eilig und überholt uns mit seinem Gespann beim Rechtsabbiegen. Für uns eine echte Schrecksekunde. 

Bei Amdorf queren wir die Leida ein Nebenfluss der Ems auf eine schmalen Brücke, über die auch PKW die Leida queren dürfen.

Kurz danach erreichen wir Leer. Meiden die Innenstadt und fahren am Südrand durch den alten Hafen und fahren über die Jann-Berghaus-Brücke über die Ems. 

Ein kleines Stück folgen wir nun dem Emsradweg und dem Nordseeküstenradweg, bis wir den Emsradweg in Weener in Richtung Westen verlassen und dem Nordseeküstenradweg weiter folgen.  Jedoch bekommen wir davon nicht wirklich etwas mit. Denn Wegweiser hier sind wenig aussagekräftig.Von hieraus geht es auf kleinen Wegen über Bunde bis zur deutsch-niederländischen Grenze bei Bad Neuschanz.

Fast bemerken wir es gar nicht, aber der kleine Bach unter der unscheinbaren Brücke ist die Grenze. Erst als wir auf der anderen Seite die blauen Wegweiser an der Straße stehen sehen, registrieren wir, dass wir in Holland sind.  Eine Hinweistafel beschreibt, wie in der NS-Zeit an diesem Punkt Menschen nach Holland geschmuggelt wurden, die Deutschland verlassen wollten/mußten.

Von nun an ändert sich die Radinfrastruktur. Entweder wir nutzen die hollänischen Radwege

oder die Fietspads; etwas schmaler aber nicht schlechter ausgebaute Radwege, die zum Teil auch abseits der Straßen geführt werden.

Über Beeta, Winschoten und Schlochteren erreichen wir Groningen.  Unsere höchste Geschindigkeit Erreichen wir auf einer langen Abfahrt von der Brücke über die holländische A7 mit knapp 40km/h.

In Groningen steuern wir zunächst das “Stee in Stad”  an. Wir sind in einem Gästehaus ewa 4 min entfernt untergebracht. Das Haus ist ein altes Wohnhaus von ca 1920. Eine steile Treppe führt in den ersten Stock, hier befindet sich eine kleine Gemeinschaftsküche, eine Toilette (für alle Gäste) und ein kleines Bad, in dem Duschen der kleine Raum komplett geflutet wird. Wir haben ein Zimmer(chen) noch eine steile Treppe höher. Zum Schlafen gibt es hier 2 Kojen, die mit Läden verschlossen werden können.

Für eine Nacht wird’s reichen. Nach der “Flutungsduche” erkunden wir das Zentrum von Groningen, finden dort auch ein Lokal und werden beim Essen mit zwei Konzerten unter freiem Himmel überrascht. Zunächst spielt eine Bläsergruppe – vermutlich Schüler, die Mimik und Gestig der Dirigentin ist ausdrucksstark und die jungen Leute spielen auch schwierige Stücke.

Danach ist Pause und die Mitglieder einer Steelband schleppen jede Menge Fässer, Becken und Perkussion-Instrument auf den Platz. Alleine der Aufbau dauert wohl mehr als 30 Minuten. Aber was die danach aus den Kesseln und Fässern an Musik herausholen ist echt toll.

So geht der Abend schnell herum. 

Etappendaten:

  • gefahrerne Strecke : 136.7 km
  • maximale Geschwindigkeit: 38km/h
  • Gesamtzeit : 6:35 Std.
  • Durchschnitt in Bewegung: 20.7km/h