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Herbsttour 2024 – Tag 10

Herbsttour 2024 – Tag 10

Von Grundsømagle via Kopenhagen nach Greve

 

Als wir in unserer “Abstellkammer” aufwachen – geschlafen haben wir gut – hören wir wie unsere Gastgeber das Haus verlassen. Okay, dann haben wir nun das Haus für uns. Anzeihen, Frühstücken, Rad beladen und dann losfahren. Heute werden Top 3 der Urlaubsliste abarbeiten : Besuch der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen und natürlich werden wir noch andere schöne Ecken in Kopenhagen besuchen.

Von Grundsømagle bis zur Meerjungfrau sind es rund 30 km. Eine ideale Strecke, um dort eine Pause zu machen. Schnell sind wir an einer der zahlreichen Einfallsstraßen nach Kopenhagen, der wir bis in die Innenstadt folgen. Je weiter wir nach Kopenhagen hineinkommen, desto dichter wird auch der Radverkehr – und das, obwohl es schon bald 11 Uhr ist.

Und die kleine Meerjungfrau ist wirklich klein – ist auch in den vergangenen Jahren seit der Kopenhagen-Tour nicht größer geworden . Auf einem Stein im Wasser sitzt sie und

ist wie üblich von Touristen umlagert.

Wir fahren weiter zum Schloss Amalienborg. Viele Touristen warten auf den Wachwechsel um 12:00Uhr. wir fahren lieber weiter.

Unsere Stadtrundfahrt geht weiter: Nyhaven, Schloss Christiansborg, und und und. Eigentlich zu viel, aber wir sind nur auf der Durchreise und fahren weiter. In der Innenstadt sind einfach zu viele Menschen und Autos. Aber hier in Kopenhagen sind Fahrzeugverkehr und Radfahrer weitgehend auf getrennten Wegen unterwegs.

Uns zieht es raus aus Kopenhagen. Über die Lille Langebro wechseln wir nach Christianshavn und Amager.

Hier sieht es ähnlich aus wie in der Hamburger Hafencity, wenn auch nicht ganz so gedrängt wie in Hamburg. Am Amager Stadpark, einer schmalen Insel vor der Küste in der Ostsee, machen wir unsere Mittagspause – unterwegs hatten wir ein wenig eingekauft.

Kopenhagen scheint hier schon weit weg. Aber ich möchte nicht wissen, was hier an einem sonnigen warmen Sommertag los ist, wenn es alle Kopenhagener an die Ostsee zieht.

Wir fahren weiter nach Süden, umrunden den Fughafen und kommen nach rund 50km Fahrt nach Dragør, einem niedlichen kleinen Ort, der seinen früheren Charm zumindest im Hafen und den angrenzenden Straßen erhalten konnte.

Für uns ist heute mal wieder die Möglichkeit für ein schönes Eis gegeben.

Und nach Dragør sind wir dann erstmal raus aus dem Umfeld von Kopenhagen. Der Track geht direkt an der Küste entlang – Blick auf die Ostsee inbegriffen und verläuft durch Wälder und Naturschutzgebiete.

Und dann erwischt es uns oder genauer Dani. Irgendwo im Niemandsland 5-8 km vom nächsten oder zurückliegenden Ort entfernt bohrt sich ein Stein oder Muschelschale durch den eigentlich pannensicheren Reifen. Die Luft entweicht. Der Übeltäter ist schnell gefunden – die Luft ist raus.

Dann muss nun der Schlauch gewechselt werden. Eigentlich eine Kleinigkeit aber zunächst bekomme ich den Mantel nicht gelöst, das geht erst, als ich mich mit den Füßen auf den Mantel stelle, dann bekommen wir zu zweit nur mit großem Kraftaufwand und drei Reifenhebern den Mantel von der Felge gelöst. Der neue Schlauch aus der Reserve ist schnell eingezogen, aber die Pumpe, obwohl für die Ventile gedacht ist nicht in der Lage Luft in den Schlauch zu pumpen und den Mantel bekommen wir auch nicht zu zweit mit aller Kraft wieder auf die Felge – es fehlen rund 8-10 cm die wir nicht über den Felgenrand bekommen.

Was soll’s, wenn wir es nicht schaffen, dann muss uns irgendwo geholfen werden. Also nehme ich das Hinterrad in die Hand, schwinge mich auf mein Fahrrad und lasse Dani bei unserem Gepäck und dem Rest von ihrem Rad. Vor mir sehe ich die südlichen Ausläufer von Kopenhagen. Und als der Wald die Blick nach rechts freigbt am Horizont einen futuristischen Stadtteil. Ørestad. Einer inneren Stimme gehorchend biege ich rechts ab, was sich im Nachhinein als richtige Entscheidung erweist. Es sind rund 5 km bis nach Ørestad (geradeaus bis nach Avedøre sind es mind 8km). Ein Rennradfahrer, den ich unterwegs anspreche, will nicht anhalten oder mir helfen, aber je näher ich komme, um so belebter wird es und Passanten können mir den Weg zu einem Fahrradladen in Ørestad beschreiben.

Die Mitarbeiter dort sind sehr nett, haben Zeit für mich und meinen, dass sie mir mal eben helfen würden. Aber auch der Fahrradtechniker kommt nur so weit, wie ich auf der Wiese auch gekommen war – es fehlen rund 10cm die er nicht über den Felgenrand bekommt. Aber er hat für derartige Fälle eine spezielle Reifenzange, die ich mir nach unserer Rückkehr dann auch bestelle. Mit montiertem Reifen und Luft auf dem Reifen, fahre ich wieder zurück – gut eineinhalb Stunden haben wir durch die Panne “verloren” – Dani sitzt noch immer im Gras. So schnell hatte sie nicht mit meiner Rückkehr gerechnet. Das Rad ist dann auch schnell wieder montiert, und wir können weiter.

Vor uns liegen nun noch rund 25km bis zur heutigen Unterkunft. Wir fahren weiter entlang der Ostseeküste.

Erst gegen 17:30 und damit deutlich später und nach rund 100km kommen wir bei der Unterkunft an. Und dann passiert mit das tollste dieser Tour: Wir klingeln und werden freundlich und sogar auf Deutsch begrüßt. Und was das tollste ist: Uns wird ein Abendessen in Aussicht gestellt. Vater und Tochter haben Lassagne vorbereitet und laden uns ein gemeinsam zu Abend zu essen. Das ist natürlich einhundert mal besser als nun noch mal losfahren zu müssen und irgenwo ein Lokal zu finden. Wir nehmen dankend an, haben ein unterhaltsames Abendessen und lassen so den Abend ausklingen.

 

 

Tagesdaten :

Distanz 100 km
Geschwindigkeit 18,6 km/h
Anstieg 251 m