Nach Zarrentin zum Schaalsee
Nach Zarrentin zum Schaalsee
2021-07-04 : Tour an den Schaalsee. Ein netter Einhunderter, den wir ohne große Anstrengungen mit Pausen in gut 6 Stunden fahren können.
Also muss da auch ein entsprechender Hügel sein, denn der Speichersee muss viel Höhenmeter oberhalb liegen und das bekommen wir auch kurz danach zu spüren. In Krümmel fahren wir die rund 70 Höhenmeter bergan.
Über kleine Straßen und landwirtschaftliche Wege fahren wir bis Büchen, queren den Elbe-Lübeck-Kanal und fahren weiter Richtung nordost. Ohne es zu wissen und auch ohne es zu bemerken radeln wir entlang des Radweges EV13 “IronCurtain”, der sich entlang der ehemals innerdeutschen Grenze schlängelt. Hier im ehemals innerdeutschen Grenzgebiet sind die Verbindungen auch heute zwischen den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nur selten und häufig kommt ins Nachbarbundesland – auch wenn heute da kein Zaun mehr steht.
Kurz noch über die Autobahn bei der Raststätte Gudow und wir fahren auf einem ausgelutschtem Sandweg, der auch als Reitweg zu dienen scheint nach MecPom. Für einen überregionalen Radweg dann doch zu schlecht. Bis nach Vallun einem kleinen Dorf am Westrand von MecPom fahren wir auf diesem Weg, der den Namen Radweg sicher nicht verdient.
In Zarrentin angekommen müssen wir feststellen das in dem kleinen Ort mächtig was los ist. Am Biospären-Haus findet irgendein Markt statt und viele Menschen strömen dorthin. Der Parkplatz überfüllt, die Wege überfüllt fahren wir in die Ortsmitte und machen dann direkt am See Pause. Viele Menschen gehen am Ufer entlang, Eis in der Hand, essen in dem kleine Lokal, gehen schwimmen oder Tretboot fahren.
Das Wetter ist herrlich und es wird auch immer wärmer. Wie gut, dass wir schon angekommen sind und uns bald auf den Heimweg machen. Wir entscheiden uns, die Sandpiste westlich von Vallun zu meiden und aus frühreren Fahrten nach Zarrentin ist mir ein anderer Weg bekannt, der aus dem Industriegebiet Gallin zurück auf den Weg in der Nähe der Autobahnraststätte geht.
Doch zuvor kommen wir noch an einem großen Kies- und Sandabbaugebiet vorbei. Hier wird die Erde aufgerissen, der Sand herausgeholt und es bleibt zunächst tiefe Gruben, die sich mit Wasser füllen. Eine Mondlandschaft, kein Grün.
Mit gemischten Gefühlen betrachte ich die Umgebung. So weit der Horizont reicht, alles aufgebuddelt.
Durch das am Sonntag leere Industriegebiet fahren wir bis an dessen Rand, ein am Sonntag Wachdienst habender Mitarbeiter einer Securityfirma fragt uns, ob wir denn wüßten, wo wir hinwollten und ob wir uns auskennen würden. Ich weiß nicht, ob er nur nett sein will und uns den richtigen Weg weisen will, oder aber herausfinden möchte, ob wir denn die ansässigen Firmen auskundschaften, aber egal. Wir nehmen den kleinen Trampelfad durch den Wald und nach rund 300 m sind wir wieder auf dem Weg, den wir schon auf dem Hinweg genommen hatten.
Wir fahren zurück, biegen aber in Büchen auf den Radweg am Elbe-Lübeck-Kanal ab. Hier erwartet uns eine neue Überraschung: Der Weg ist mit neuem Kies belegt, aber derart rau und buckelig, das das Radfahren keinen großen Spass macht. Wir finden auch einige Hinweisschilder, die auf diese Baumaßnahme hinweisen. Aber so wie das ausgeführt ist, ist das kein Gewinn für die Radfahrenden.
Wenn wir mal auf etwas über 20 km/h kommen, dann ist das eher die Ausnahmen. Für uns zumindest nur eine Alternative zu den umliegenden Straßen, wenn wir echt gemütlich unterwegs sein wollen. Leichtes vorankommen sieht anders aus. Und dann in Dalldorf macht es pssssst am Hinterrad. Scheinbar habe ich mir einen Stein eingefangen, der den Mantel durchbohrt hat. Auf dem Werkstattplan für die Räder steht für nächste Woche, dass ich Dichtmilch für die Reifen auffüllen muss. Und wie es scheint, ist das auch dringend notwendig, denn erst als ich das Rad mit dem Loch nach unten stellen kann, ist die noch vorhandene Dichtmilch in der Lage des Loch zu verschließen. Obwohl nun die Dichtmilch wohl nahezu alle ist, ist der Reifen wieder dicht, auch wenn ich doch recht viel Luft verloren habe.
Daher verlassen wir nun auch den “neuen tollen” Radweg am Kanal, noch einen Stein, der den Reifen durchbohrt, kann ich mir nicht mehr erlauben. Pause in Lanze am Lanzer See. Wir essen unsere letzten Äpfel, Bananen und das letzte Franzbrötchen. Noch einmal etwas Luft in den Reifen gepumpt, dann rollt es etwas besser. So gestärkt gehen wir die letzte Etappe an.
Hinter dem kleinen Ort Lanze sehen wir am Hoziront Lauenburg, fahren an die B5 und durch das Industriegebiet an den Elbdeich. So umgehen wir das Lauenburger Stadtgebiet mit der nervigen B209, an der das Radfahren nicht wirklich Spass macht.
Queren dann die Elbe bei Lauenburg und immernoch sind die verschraubten Platten auf dem Rad- und Fußweg vorhanden.
Diese Platten sind 3-5 cm höher als die alten Bohlen, und so kann man dort nur sehr langsam rüber ohne vom Rad geschmissen zu werden.
Am Elbdeich geht es dann zurück bis zur Elbbrücke nach Geesthacht.
Eine tolle Tour geht zu Ende. Wir merken, dass wir wieder einmal mehr als 100 km geradelt sind. Haben tolle Eindrücke gewinnen können und das Wetter hat gepaßt.