Liegerad fahren
2022 Alle Urlaubstour

Sommertour 2022 Tag 9

Tag 9

Von Schneeberg/Aue nach Colditz

Von nun an geht es überwiegend bergab. Folgt man einem Fluss von der Quelle zur Mündung, so fließt zumindest das Wasser immer hinuter. Das dieses Prinzip für Radwege an Flüssen nicht immer gelten muss, beweist uns heute die Zwickauer Mulde.

Interaktive Karte bei Google Maps
Tagestour Google Maps

Im Tal der Mulde folgen wir dem Straßenverlauf. Immer wenn die Straße sich von der Mulde entfernt, dann wird es hügelig und meistens sind die Steigungen nicht mehr moderat.

So haben wir drei kräftige Anstiege bei Langenbach (14%), bei Silberstaße (unbefestigt, 5-7%) und mehrere kleinere Anstiege vor uns, bevor es bei Zwickau entpannter wird.

Unterwegs kommen wir in Weißenbach an eine Baustelle. Unser Track geht genau hindurch, eine Umleitung nicht zu sehen. Dann müssen wir da halt irgendwie durch. Viel los ist auf der Baustelle nicht, also fahren wir langsam hindurch, doch dann kommt uns ein Bagger entgegen. Er muss schon auf der engen Staße aufpassen, nicht an zu ecken. Uns bleibt nur, die Baustellenabsicherung herauszunehmen und uns dann dort reinzuquetschen. Es paßt grade eben so.

Kurze Zeit später haben wir dann die Steigung in Silberstraße; ein unbfestigter Weg führt steil bergan. Für uns bedeutet das, dass wir schieben müssen. Fahrbar ist das für uns nicht.

In der Nähe von Cainsdorf wird der Mulderadweg verwirrend geführt. Wir fahren parallel zu den Bahngleisen auf der linken Seite. Und irgendwie registrieren wir nicht, dass der Track die Gleise kreuzt, um danach auf der anderen Bahnseite weiterzugehen. Wir folgen der Straße, fahren auf ein Betriebsgelände um dann kurz danach vor einem Zaun zu stehen. Auch die Navis haben nun mitbekommen, dass wir falsch sind. Also zurück zum Bahnübergang. Über den Bahnübergang okay und dann ? die Mulde queren sollen wir nicht, aber links ist nur der Bahnhof. Die Route verläuft hier doch tatsächlich über den Bahnsteig.

Ab hier geht der Mulderadweg einmal durch Zwickau und Vororte entlang der Mulde – entspanntes Radln auf feinem Gravel oder Asphalt.

Doch ab Niederwinkel ist es mit dem einfachem Fahren an der Mulde wieder vorbei. Häufig führt der Weg nun auf unbefestigen schmalen Waldwegen bergauf und bergab. 

In Penig machen wir Mittagspause im Rollmops. Wir sind die letzten Mittagsgäste. Es dauert lange bis unser Fisch endlich serviert wird. Nach uns wir der Rollmops dann bis Abends  geschlossen.

Immer wieder gilt es steile kurze Anstiege hochzufahren, meistens so mit kanpp unter 10%. genauso geht es dann auch wieder hinunter. Kurz hinter dem Ort Penig sind wir dann fast in Amerika.

Und Amerika beschert uns noch mal eine kräftige Steigung – 60 Höhenmeter mit 12% Steigung zum Teil unbefestigt.

Und so schnell wir nach Amerika gekomme sind, sind wir auch wieder raus. Kaum sind wir oben angekommen ist Amerika schon wieder vorbei – keine Freiheitsstatue, kein Great Canyon….

Vor Lunzenau können wir dann eine Abfahrt mit 14% genießen und fahren wieder zurück auf das Niveau der Mulde. 

Ein paar km können wir nun an der Mulde entlangfahren. Der Weg ist gut und gut kommen wir nun voran und bei Untergöhren unterqueren wir das Göhrener Viadukt der Bahnline nach Chemnitz.

Auch dieser recht schöne aber nur kurze Abschnitt hat bei Wechselburg wieder sein Ende, gilt es noch einmal im kleinsten Gang die Steigung von 10% und 50 Höhenmeter zu überwinden. Wir sind durch die vielen anstrengenden Steigungen langsam müde geworden und die Beine wollen nicht mehr so richtig.

Bei Rochlitz fahren wir über eine alte Bahnbrücke der Muldentalbahn ein wenig abenteuerlich  über die Mulde. Die Bahnlinie ist nicht mehr in Benutzung, genauso wie die alten Bahnanlagen in Rochnitz mit Lockschuppen und Drehscheibe. Auf der Muldentalbahn verkehrt nur noch unregelmäßig einige Museumszüge. Die Strecke würde isch auch gut für einen Bahnradweg anbieten, der das Radeln einfacher und angenehmer gestaltet. Auf der ganzen heutigen Etappe haben wir keine weiteren Radreisenden mit Gepäck gesehen. Dafür ist die Strecke auch wirklich nicht gut geeignet.

Wir wollen nur noch am Zielort ankommen, die letzten kleineren Steigungen quälen wir uns rauf und rollern nur noch runter. Viel geht nicht mehr. Die Pension “Am Albertberg” liegt gleich am Ortseingang. Uns erwartet ein herzlicher Empfang und ein Flasche kalte Selter. Die Räder können in der Garage untergestellt werden und man kann den Garten und die dortigen Sitzmöbel nutzen. Uns ist erstmal nach einer Dusche. Unser Zimmer in dem alten Haus ist großzügig und sehr sauber. Nachdem wir geduscht sind, machen wir uns auf in die Altstadt von Colditz.

Auch wenn es heute überwiegend bergab gegangen ist, hat uns doch die heutige Etappe etliches abverlangt. Vielleicht waren es nicht nur die vielen Anstiege sondern auch die steigenden Tagestemperaturen, die uns gefordert haben. Die Sonne war heute schön akiv und es war schon um 24 °C warm. Ein entspanntes Radreisen ins auf diesem Abschnitt des Mulderadwegs nicht ohne weiteres möglich. Dies Bestätigen auch die Wirtzleute, die von etlichen kurzfristigen Stornierungen zu berichten wissen, bei denen Gäste in Wechselburg die Etappe abgebrochen haben.

Wir bewerten die Unterkunft mit der Note 3+ , das Frühstück mit der Note 2 (wir können für kleines Geld zusätzliche Leistungen wie Obst/Joghurt hinzubuchen und so das einfache Basis-Frühstück (5€) aufpeppen)

Tourdaten:

  • Entfernung : 101km
  • Durchschnitt in Bewegung : 16.0 km/h
  • Fahrtzeit mit Pausen : 7:40 Std.
  • Höhenmeter : +811m, -964m 
Relive Video ansehen