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Herbsttour 2022 Tag 6

Tag 6

Entlang der Sieg von Lützel nach Hennef

Nachdem wir nun fast die gesamt Eder entlanggefahren sind, die unterschiedlichsten Abschnitte genossen haben – siehe Bericht von gestern – wenden wir uns nun dem nächsten Flußradweg zu. Eder, Sieg und Lahn haben ihre Quellen alle im gleichen Gebiet und liegen dicht beieinander. 

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Von Lützel aus fahren wir die Eisenstraße entlang. Die einzelnen Quellen anzufahren und anzusehen, haben wir nicht vor. Von Lützel geht es noch einmal rund 100 Höhenmeter hinauf auf den Rothaarkamm. Von hier haben wir einen tollen Blick nach Westen über das Sieger- und Wittgensteiner Land.

Bis auf 655m über NN fahren wir hinauf. Und die Straße haben wir wegen Bauarbeiten in Lützel (fast) ganz für uns alleine. 

Wenn wir ganz oben sind, dann geht es auch hinunter. Die Straße ist frei und selbst das geringe Gefälle von nur 5% läßt unsere Geschwindigkeit auf über 60km/h ansteigen. Sanft ausrollend erklimmen wir die nächste Kuppe und das Spiel beginnt sich zu wiederholen.

An der Kreuzung verlassen wir die Eisenstraße und folgen dem Siegradweg, der hier auf der Landstraße geführt wird. Es ist nur wenig Verkehr und mit Tempo so um die 45km/h fahren wir Richtung Deuz. Langsam sammeln sich hinter uns Autos und LKW, also nehmen wir die nächste Möglichkeit und lassen die Kolonne an uns vorbei, denn Möglichkeiten gibt es nicht, dass wir mit Abstand überholt werden könnten. Zu unübersichtlich ist die Strecke.

Hin und wieder weicht die Streckenführung von der Hauptstraße ab, aber eigentlich lohnen sich diese Schlenker nicht wirklich, entweder kommt man nach kurzer Zeit wieder auf die Hauptstraße, oder aber die Wege werden mal im Tal und mal am Hang geführt. Dann muß man unnötigerweise bergan fahren.

Ab Deuz bekmmt dann der Radweg endlich eine eigene Trasse: parallel zur Hauptstraße geht es auf gut asphltierter Strecke von Deuz, vorbei an Netphen bis nach Siegen-Weidenau. Hier müssen wir einmal mitten durch den Ortskern. Viel Verkehr und eine schlechte Wegführung bestimmen diesen Abschnitt. Von Weidenau nach Siegen verläuft der Radweg unter der aufgeständerten B54. Aber leider sind dort Bauarbeiten und wir können nicht passieren. Gute 15 Minuten verbringen wir damit, einen passablen Weg zu finden. Müssen aber doch zurück und durch die Stadt fahren. Den Hinweis auf die Sperrung findet man erst, wenn man fast am Hindernis angekommen ist. Ein ausgeschilderte Umleitung suchen wir vergebens. 

Weiter geht es durch die Siegener Innenstadt, denn wir verlassen für einige Besorgungen den Siegradweg und folgen dem D4, der mitten durch den ZOB und durch Siegen geführt wird. Allerdings kommen Siegradweg und D4 kurz danach auch wieder zusammen. 

Weiter geht es entlang der Sieg, links Industrie rechts die Sieg und dazwischen ein guter Fahrradweg. Wir machen hier eine Pause und Essen Obst und Brote, um dann weiter Richtung Siegen-Eiserfeld zu fahren

In Eiserfeld verpassen wir glatt die kleine Seitenstraße, drehen um um dann abzubiegen. Es geht parallel zur Bahn über die Sieg und dann kommt die zweite Überraschung des Tages. Wir müssen schieben. Wer sich so was als Radweg ausdenkt …. ohne Worte.

In Serpentienen geht es steil bergauf – ohne Schwung keine Change für uns. Hinterher stelle ich fest, dass der Siegradweg eine lange Schleife entlang der Sieg macht und das Brouter uns diese nette “Abkürzung” geschickt hat. Vermutlich hätte die Schleife auch nicht länger gebraucht, Schiebeeinlagen kosten viel Zeit.

Nun geht es mal an der Sieg mal an der im Tal verlaufenden B62 entlang. Hinundwieder gibt es auch kleine Überraschungen wie z.B. dieser Übergang von der Sieg an die B62 bei Barnbach.

Und ab da fahren wir km-weit entlang der B62 auf einem Radweg, der diesen Namen nicht verdient hat: alt, schmal, Wurzelaufbrüche, Radwegschäden. Insgesamt sind es rund 30 km die – hin und wieder unterbrochen entlang der B62 führen.

In dem Ort Wissen machen wir eine Pause und füllen unsere Getränke beim ortlichen Supermarkt an der Strecke auf. Der Siegradweg verläßt hier endlich die B62 – aber es wird nicht wirklich besser. ein Kleines Stück geht es entlang der Siegpromenade – schön ist es hier

und endlich mal kein lärmender Verkehr. Aber o weh, wir kommen zurück an die B62. Sollen wir hier wirklich auf der Fahrbahn fahren ? Keine gute Idee denken wir uns und suchen uns einen parallelen Weg auf gut Glück. Am Ende der Straße links über die Brücke, dann rechts und es beginnt ein eigener Radweg parallel zu B62, der dann von der B62 weggeführt wird und…..in Schotter übergeht.

Kurz vor Pirzenthal stehen wir an einem Bachlauf. Ja, der Track ging einige Meter vorher rechts ab, aber wir wollten lieber an der Sieg bleiben

Den Bach überwinden wir schiebend – scheinen schon andere gemacht zu haben, die Steine liegen schön in der Reihe. Als wir dann dem Weg am Siegufer weiter folgen wollen sehen wir eine Schranke, die uns die Weiterfahrt verbietet. Scheint Privat zu sein. Also fahren wir nach Pirzenthal auf den Track zurück, um die nächsten Serpentienen in Angriff zu nehmen.

Mit bis zu 10% geht es von Pirzenthal rund 100 Höhenmeter hinauf nach Dünebusch, nur um dann in einem Waldstück wieder hinunter an die Sieg bei Oppertsau zu gehen.

Dann noch einmal Siegradweg entlang der Bundesstraße. Diesmal die B256 – knapp 8 km auf einem schlechten Radweg neben der Bundesstraße:

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Ab Schladen dann wir der Siegradweg endlich in großen Teilen Autofrei geführt. Man kann den Ausblick auf die Sieg und das Siegtal endlich mal genißen und muss nicht immer auf die Blechlawinen achten.

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Hätte und dann Brouter nicht erneut eine “Abkürzung” über den Hügel bei Herchen geschickt – diesmal bis zu 15%, wir hätten so schön an der Sieg fahren können.

Dafür haben wir einen tollen Blick von oben – erfreuen können wir uns nicht mehr – Nach mehr als 100km und den kleinen Überraschungen sind wir geschafft. Auch das Wetter hat es heute zu gut gemeint, bis zu 30°C ist es warm. Wir wollen nur noch ans Ziel, aber das sind noch rund 14km. Wir werden das Ziel heute nicht im angegebenen Zeitfenster erreichen, rufen die Pension daher an und schieben unsere Ankunft nach hinten, was zum Glück kein Problem ist.

Der Siegradweg ist zwar besser als der Ederradweg auf der NRW-Seite, aber weit davon entfernt, ein Radweg zu sein, der viel Spass macht. Zu viel Bundesstraße, zu viel Verkehr.

Die Beine sind müde, die Kehle trocken, die Zeit schon weit vortgeschritten, Noch ne gute Stunde brauche wir bis zur Pension “Weitblick” in Hennef. Wir sind die einzigen Gäste heute. So haben wir das Gemeinschaftsbad für uns alleine.

 

Wir bewerten die Unterkunft mit der Note 3+, das recht einfache Frühstück mit der Note 3-. Da die Übernachtung preisgünstig ist, vergeben für Preis/Leistung dennoch eine 2

Tourdaten:

  • Entfernung : 131km
  • Durchschnitt in Bewegung : 15.8 km/h
  • Fahrtzeit mit Pausen : 10:00 Std.
  • Höhenmeter : +842m, -1299m
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Bilder des heutigen Tages: