Liegerad fahren
Technik

4 Jahre Wolf AT1

Vor 4 Jahren – ist es denn wirklich schon so lange her – und nun mehr als 32.000 km habe ich den Wolf bekommen. Es war Ende September 2017, dass ich den Wolf bekommen habe. Viele tolle Touren habe ich mit dem Wolf gefahren und wenn ich das richtig erinnere auch mehr km gesammelt, als mit jedem anderen Rad, das ich hatte. Im Schnitt sind das rund 8.000 km pro Jahr. Hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, ich würde mal so viel jährlich fahren, ich hätte vermutlich dem nicht zugestimmt.

Bisher habe ich einmal bei rund 15.000km Verschleißteile erneuert, derzeit steht wiederum der Austausch von Kette, Kettenblatt und Ritzelpaket an, aber die im Frühjahr bestellten Ersatzteile sind immer noch nicht angekommen, ebenso verhält es sich mit den Reifen; auch dem zweiten Wolf wollen wir neue Schuhe – Continental Urban Contact – verpassen.

Schon als ich die 10.000 km gefahren war, war ich stolz, die 20.000 habe ich gar nicht richtig wahrgenommen und die 30.000 sind irgendwann einfach voll gewesen. Man gewöhnt sich daran, dass die km so auf das Tacho kommen. Wie bei fast jedem Fahrzeug sind die vielen km nicht ganz spurlos am Wolf vorbeigegangen: Der Lack glänzt nicht mehr so, die Lenkergriffe zeigen erste Auflösungserscheinungen, das Rad ist dreckig – wird aber sicher im Herbst erfahrungsgemäß noch viel dreckiger. Aber sonst ? Der Rahmen ist immer noch top.

Neben all den kleinen Strecken hier im Umland war der Wolf :

  • mehrmals in Dänemark, mehrmals auf “eigenen “Füßen gelaufen” (2019, 2020) mal auch auch dem Hänger transportiert (2017)
  • in Holland (2019)
  • Brandenburg (2018), Mecklenburg (2021) und Thüringen und Hessen (2021)
  • unzählige Male in Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen

Der Wolf ist einfach ein tolles Rad, wenn es auch nicht unbedingt das schnellst ist. Egal, weite Strecken auch mit Gepäck lassen sich super fahren. Selbst meine Frau schreckt nicht vor Etappen von 150 km am Tag mehr zurück. Und irgendwie ist mir die Entspannung auf dem Rad auch viel wichtiger als “der schnellste” zu sein. Das können die jungen Leute auf einer High-Tech-Carbon-Zeitfahrmaschine wahrscheinlich besser. Mir reicht es, wenn ich ohne e-Unterstützung in etwa so schnell bin, wie Menschen auf dem Pedelec. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, mir der Fahrtwind durch das Gesicht streift, ich an der Elbe die Störche, Gänse, Reiher und zuletzt auch Kraniche sehen kann, hin und wieder auch mal Rehe auf den Feldern sehe und einfach fahren kann, dann stellt sich schnell Entspannung ein. Dann ist es auch egal, ob es im Herbst/Winter früh dunkel wird oder die Temperaturen eigentlich gar nicht so radfahrtauglich sind, ich muss dann einfach los. Raus an die Luft, Bewegung, Gottes tolle Schöpfung erleben, Gedanken baumeln lassen, abschalten vom Alltag, der Arbeit. Weit weg sind dann für 2-3 Stunden die Dinge, die einen sonst beschäftigen können, und was man sonst noch so alles tun könnte oder müßte. Entschleunigung nennt man das wohl auf Neudeutsch. Mir tut es einfach gut. Mehr brauche ich nicht.