Liegerad fahren
2021 Technik

So’n Sch…. –

Winter ist hart für Fahrraddreifen, nicht wegen der Temperaturen sondern vielmehr wegen der von den Straßenmeistereien und sonstiger Personen eingesetzter Streumittel. Im August 2020 hatte ich den unrunden Schwalbe Almotion gegen den Conti Speed King ausgetauscht. Ein sehr leichter, schnell laufender (Wettkampf)-Reifen mit reduzierter Laufleistung – so bewirbt ihn Conti. Und dann hat es mich auf den letzten Fahrten mehrmals erwischt. Jedesmal am Hinterrad, wo der Conti seinen Dienst versah.  Jedenfalls hat mich die Dichtmilch des schlauchlos genutzten Reifens gerettet, und ich konnte trotz Luftverlust noch nach Hause kommen. Auch war der SpeedKing nie ganz dicht, der Luftverlust war aber kontinuierlich aber nicht schlimm. Für eine Mehrtagestour aber nicht brauchbar. Der am Vorderrad montierte BigBen verliert deutlich weniger Luft. Und nach der letzten Demontage, bei der ich die harte Dichtmilch vom Wulst entfernen mußte, habe ich ihn auch (noch) nicht wieder dicht bekommen. Tägliches Aufpumpen war notwendig.

Ob nun die auf den Wegen liegenden Splittteilchen oder die reduzierte Laufleistung des Reifens die Ursache ist, ist im Grunde genommen ja egal. Auf jeder zweiten Fahrt liegen zu bleiben ist nicht mein größter Wunsch. Und wer schon mal einen 55-622 iger Reifen mit einer kleinen “Not-Luftpumpe” versucht hat auf zu pumpen, der weiss, dass dabei viel Luft in den Reifen gepumpt werden muss, um ihn auch nur fahrbar zu machen.

Und da war sie dann wieder : die Qual der Reifenwahl.

Welchen Reifen soll ich nehmen ?

Kriterien:

  • geringer Rollwiderstand
  • guter Pannenschutz
  • Tubeless möglich
  • in 50/55-622 verfügbar und wenn möglich auch in 50/55-406
  • so leicht wie möglich

Und dabei schließen sich meisten “leicht” und “Pannenschutz” meistens aus, ein leichter Reifen kommt meist mit nur geringem Pannenschutz daher.

Und dann ging die Suche los.

  • Allmotion – nicht mehr in 559 verfügbar, Rundlaufprobleme
  • SpeedKing : zwar leicht, aber mir zu wenig Pannenschutz und mit der geringen Laufleistung – bei meinem ist die Lauffläche schon fast ein Slick
  • BigBen : relativ schwer
  • BigApple : nur mit Schlauch
  • Contact Urban : Neuer Reifen, in 559 und 406 verfügbar, mit ca 600g akzeptables Gewicht (559)

Angeregt durch einige Diskussionen im Velomobilforum habe ich ihn schon vor 2 Wochen als Ersatz bestellt und gestern ist die Entscheidung beschleunigt worden, den SpeedKing nicht noch länger zu fahren.

Reifenwechsel am 2021-03-15 : Vorne und hinten auf Contact Urban

Beide Reifen ließen sich erfreulicherweise ohne Werkzeug montieren, der 559er sehr leicht, der 406er mit ein wenig Nachdruck. Aufpumpen und sofort waren sie mit mehreren Klacks in der Felge. Kein Zischen oder Pfeifen, kein hörbarer Luftverlust. Also scheinen die auf den ersten Blick ziemlich dicht zu sein. Auch nach dem Einfüllen der Dichtmilch und erneutem Aufpumpen kein sichtbarer Austritt von Milch, keine Bläschen o.ä.

Reifenkontolle am 2021-03-16 :

Vorne 100% Luft, hinten deutlicher Luftverlust

 

Nachtrag Dichtigkeit: Noch mal 30ml Dichtmilch eingefüllt und wieder Luft drauf gegeben. Das Rad häufig gewendet, gedreht, und hin und wieder unter Wasser nachgeschaut, wo denn die Luft sich verflüchtigt. Nach und nach wird’s dicht.

Nachtrag  Fahreigenschaften: Optisch machen sich die Contact Urban gut am Rad. Sehen etwas schlanker aus als die Kombi aus BigBen und Almotion. Fahreigenschaften sind ähnlich, wie vorher die Kombi aus BibBen und Conti Speed King, aber deutlich leiser. Der Speed King hatte ein sehr lauter Abrollgeräusch. Ob sie schneller sind, kann ich nicht sagen. Zumindest fahre ich ähnliche Geschwindigkeiten wie zuvor.