Liegerad und Pedelec fahren
2021 Tagestour

“Kleine” Tour ins Amt Neuhaus

“Kleine” Tour ins Amt Neuhaus

Das Wetter an diesem Wochenende versprach gut zu werden, nicht zu warm, schon gar nicht heiß, Wolken und Sonne im stetigen Wechsel, aber kein Regen.  Also Freitag mal hingesetzt und geschaut, wo es denn hingehen könnte. Ja, und auch was neues für die Augen sollte es sein. Es sollten eine nette 100km-Runde  werden. Ohne große Steigungen – na ja, die gibt es hier eigentlich sowieso nicht, aber die Hügel bei Boizenburg und auch die Steigung bei Krümmel oder Tesperhude wollten wir diesmal meiden. Auf der Karte blau die geplante Route mit etwa 127 km und rot die gefahrene Strecke mit knapp 140 km.

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Um den Anstieg des Geesthanges zu vermeiden fuhren wir bei bestem Wetter über die Elbe und dann am südlichen Elbufer Richtung Osten, um dann bei Lauenburg erneut die Elbe uüberqueren. Die Elbbrücke und auch die Rampen rauf zur und wieder runter von der Bücke sind für Fahrradfahrer eine echte Zumutung und Herausforderung. Der Fuß- und Radweg aus Holzbohlen ist schadhaft, Bohlen stehen ungleich hoch und einige Stellen sind mit OSB-Platten abgedeckt, vermutlich weil die darunter befindlichen Bohlen schadhaft sind. Von Hohnstoft kommend ist die Rampe recht schmal, so dass man bei Gegenverkehr auf dem Radweg sehr weit  rechts fahren muss. Dabei kommt man dann zwangslaüfig dem PKW- und LKW-Verkehr sehr nahe, denn die Trennung zwischen Radweg und Fahrbahn besteht nur aus einem Bordstein.

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Auf dem Bild ist der breitere Abschnitt, zuvor ist es deutlich enger. Vielleicht wird hier ja mal was getan, um die verschiedenen Verkehre besser zu trennen und auch der Belag auf der Brücke erneuert und wenn möglich sogar verbreitert.

Aber dieser Abschnitt ist schnell vergessen, denn gleich hinter der Brücke biegen wir scharf links in einem 180° Turn ab und fahren dann unter der Brücke hindurch auf den Deich. Vorbei am Klärwerk und fern ab vom Verkehr geht es weiter nach Osten. Früher ging es hier wohl mal bis an die Deutsch-Deutsche Grenze  und an den Zaun und dann begann der Todesstreifen der DDR. Davon ist heute nicht mehr viel zu sehen. Nur noch der Schlagbaum und die aufeinmal beginnende Pflasterung läßt noch erahnen, daß hier mal zwei Staaten aneinander grenzten.

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Bei dem Örtchen Horst kommen wir wieder an die B5, und folgen dann dem Mühlenbach bis nach Blickhusen, wechseln auf die Landstraße. Obwohl es einen benutzungspflichtigen Radweg in diesem Bereich gibt, wechseln wir wieder auf die Fahrbahn, denn der Radweg ist in einem sehr schlechten Zustand und mit  tausenden Wurzelaufbrüchen versehen. Über eine kleine Straße geht es weiter bis nach Schwanheide. Ein kurzer Stop am Bahnhof, eine Banane und schon sind wir wieder unterwegs. Die Straße zwischen Schwanheide und Greese hat vor einem Jahr oder so mal einen neuen Belag bekommen und es fährt sich ganz ausgezeichnet.

In Grese dann ein kleines Stück auf der B195 (ohne Radweg) und dann links ab Richtung Badekow. Aber der Weg ist eine üble Kopfsteinpflasterstrecker, rund 2 km wenn überhaupt dann nur mit weniger als 10 km/h für uns fahrbar.

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Hinter Barnekow wird es ein unbefestigter Sandweg mit viel losem “Zuckersand” und wir entschließen uns, umzukehren und suchen uns einen anderen Weg. Dieser Umweg sind schnell 10-12 km, denn wir müssen zurück bis an die B 195 und folgen der dann bis an den Ortsrand von Boizenburg und der B5.

Obwhol die Straße seit der Wende mindestens schon 2 neue Fahrbahndecken bekommen hat, ist der parallel verlaufende Radweg in einem sehr schlechten Zustand: Wurzelaufbrüche, Stellen die notdürftig mit Rechteckpflaster “saniert” wurden und wo die Wurzeln die Steine schon wieder hochgedrückt haben, Abschnitte mit Schotter. Und auch in den östlich von Boizenburg gelegenen Orten Neu Gülze und Zahrensdorf ist das Radfahren kein Genuß, denn mehrmals muss man die Seite wechseln. Erst östlich von Zahrensdorf erleben wir, wie sich Radfahren immer anfühlen sollte. Ein breiter Radweg, abseits der Straße mit glattem Belag.

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Mittagspause in Preten, eigentlich wollten wir am Deich der Sude entlang bis nach Neuhaus fahren, aber grasende Schafe am Deich und ein Weidezaun versperren uns den Weg. Aber nicht so schlimm, denn parallel zum Deich gibt es eine Straße und im Amt Neuhaus ist eigentlich nirgendwo richtig Verkehr. Ideal zum radeln. Und dann ist es uns schon wieder fast bekannt, die letzten 15 km bis nach Bleckede , vorbei an Stripelse und den dortigen Gartenlokalen. Die scheinen schon wieder gut besucht, denn am Deich stehen viele Räder. Uns kommen nun auch wieder viele “bepackte” Radler entgegen. Ja, die Ferien haben in Norddeutschland begonnen und mangels Alternativen sind viele Menschen auf Radurlaub. Leider sind es immer mehr e-unterstütze Zeitgenossen, die so auf die Tour gehen und immer weniger Menschen, die das aus eigener Muskelkraft tun. Aber okay, das muss jeder für sich entscheiden, wie er das machen möchte. Solange wir noch ohne e-Unterstützung schneller sind und auch noch mehr als 100km am Stück fahren können, werden wir darüber sicher nicht nachdenken.

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Schnell kommt nun der alte Wachturm von Neu-Bleckede in Sicht, Die Fähre ist grade wieder auf dem Weg nach Bleckede und so haben wir rund 30min Pause. Die Wartezone füllt sich. Ein paar Autos, 2 Motorräder, ein alter Schlepper und jede Menge Fahrräder. Die Fähre ist gerammelt voll, die Fährleute nehmen alle mit, die Radler müssen ein wenig kuscheln und eingeszwengt zwischen Fahrrad und Reling geht es über die Elbe. Ein wenig ungeordnet geht es von der Fähre, dann durch den Hafen und schnell sind wir wieder alleine unterwegs.

Diemal wählen wir nicht den Weg am Deich, sondern die etwas geradliniegere über Lüdersburg. Immer mal wieder haben wir auf der Strecke Bäume oder Wälder, die uns vor Wind aus West und Sonne schützen würden. Heute bringt das alles nicht viel, denn der Wind ist kein Thema.

Am Elbe-Lübeck-Kanal noch einen kleinen Single Trail, dann noch über die Brücke bei Artlenburg und prompt meine ich es besser zu wissen als das Navi und will  die gewohnten Wege fahren. Aber das Navi und auch meine Partnerin, für die das die erste Tour mit so vielen km ist, machen mich dann doch darauf aufmerksam.

Nach 139 km lt. Tacho (das Navi weist nur 131km) aus und rund 7,5 Std nach Abfahrt sind wir wieder dort, wo wir am Vormittag abgefahren sind. Kaputt ? Ja und nein. Die Beine sind müde aber wir sind uns einig, dass wir auch noch einige km mehr an diesem wundervollen Tag mit bestem Radlwetter hätten zurücklegen können.