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Herbsttour 2022 Tag 5

Tag 5

Von Edersee zur Ederquelle – von Harbshausen nach Lützel

Auch heute erwartet uns wieder ein sonniger Tag. Vor uns liegen knapp 100km entlang der Eder. Heute wollen wir bis ins Quellgebiet fahren. Aufbruch in Harbshausen ist 9:40 Uhr.

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Und da Harbshausen oben auf dem Hügel liegt, können wir erstmal eine tolle Abfahrt nach Herzhausen genießen. Frisch ist es und da wir kaum treten müssen wird uns auch ein wenig kalt. Immerhin erreichen wir Spitzengeschwindigkeiten von eta 45 km/h

Ein kleines Stück fahren wir auf dem Radweg an der B252. Bei Kirchlotheim fahren wir auf die andere Seite der Eder und fahren auf kleinen Wirtschaftswegen Richtung Schmittlotheim.

Bei Schmittlotheim verläuft der Eder-Radweg parallel zum Bahngleis, aber nach einigen hundert Metern ist Schluss mit Asphalt – wieder Schotter. Nein Danke sagen wir uns und drehen um und fahren weiter nach Schmittlotheim und nehmen die kleinen Wege neben der B252. Irgendwann ist auch damit Schluss und uns bleibt nur, auf die B252 mit viel Verkehr zu wechseln. Das macht aber nichts, denn die Bundesstraße hat bis Frankenberg auf beiden Seiten je einen Mehrzweckstreifen. 

Wir nutzen diesen und die vielen PKW und LKW können uns gut und mit viel Abstand überholen, einige weichen noch ganz an den Mittelstreifen aus – vielen Dank. 14 km fahren wir so auf der B252 und sparen uns die gleiche Strecke auf Schotter, denn davon sollen wir auch heute wieder genug bekommen.

In Frankenberg gibt es erstmal frische Getränke und Obst – und einen Fahrradladen versorgt uns mit einem neuen Schlauch und wir füllen auch die Reifen wieder auf. Viel Luft haben wir in den vergangenen Tagen nicht verloren, nur mein Vorderreifen braucht ein wenig mehr.

Wir folgen weiter dem Eder-Radweg oder nutzen parallel verlaufende aspahltierte Wirtschaftswege um, wo immer es geht, geschotterte Abschnitte zu umgehen.

Die Bahnlinie, die auch im Edertal verläuft, wird nur noch bis Frankenberg betrieben. Hin und wieder kommen wir schon mal auf den alten Streckenverlauf und zwischen Battenberg und Dodenau beginnt ein herrliche Abschnitt. Der alte Bahndamm ist als Radweg hergerichtet und in einem sehr gutem Zustand. Rund 12 km ist der Radweg derart ausgebaut und nutzt auch den alten Bahntunnel bei Dodenau.

Kaum merklich geht es immer bergan, bis zur Landesgrenze von Hessen und NRW sind wir uns rund 150 Höhenmeter hinaufgefahren, ohne es groß zu merken.

Wir merken sehr schnell, dass wir in einem anderen Bundesland angekommen sind. Der eben noch prächtige Bahnradweg geht leider nur noch geschottert weiter. Mittagessen gibt es für uns heute in einer kleinen türkischen Pizzeria in Arfeld.

Um nicht weiter auf geschotterten Pisten fahren zu müssen – wir versuchen noch einige Male, wieder auf den Eder-Radweg zu kommen, – müssen wir nun häufiger auf die L553 ausweichen. Der offizielle Eder-Radweg wird hier über unbefestigte Wirtschaftswege geführt. Manchmal sind diese Wege von schweren Holzerntemaschinen und Holztransporten nahezu unbefahrbar für uns, das andere Mal mit grobem Schotter belegt, dass wir nur Schrittempo fahren können.

Immer wenn wir von der L553 wieder auf den Eder-Radweg einbiegen, erwartet uns meist ein neues Schotterabenteuer. Ab Aue bleiben wir einfach auf der L553, auch wenn der Verkehr hier mörderisch ist. Wir werden von LKW trotz Gegenverkehr überholt, so dass wir nur noch ins Grüne ausweichen können.  Ja, wir sind bergan langsam unterwegs aber so muss es doch wirklich nicht sein. Leider werden wir von vielen PKW und LKW oft sehr eng überholt. Als Radfahrer hat man hier nur die Wahl zwischen Pest und Cholera – Geschotterte Waldwege oder viel Verkehr auf der L552.

Ab Birkelbach kommen wir endlich von der L552 weg und können einigermaßen entspannt bis nach Erntebrück weiterfahren. In Erntebrück kaufen wir für den Abend ein und versuchen es erneut auf dem Eder-Radweg. Aber auch hier nichts als Waldweg-Schotter. Also legen wir die letzen 5km wiederrum auf der Bundesstraße (ohne Radweg) zurück. Auch hier wieder das gleiche Spiel: PKW und LKW die viel zu dicht überholen.

Wir übernachten in einer kleinen Pension “Vogt-Lützel”, bekommen ein großes Zimmer unter dem Dach. Irgendwie erscheint uns das alles etwas widersprüchlich: das alte Haus wurde renoviert, das Dachgeschoß neu ausgebaut, aber viele Kleinigkeiten zeigen laienhafte und/oder ungenaue Montage. Außerdem haben die Gastgeber zwei große Doggen, deren Spuren und Haare man an Türen und auf Treppen sehen kann. Unser Zimmer ist oberflächlich sauber, im Flur stehen aber noch Putzmittel und Staubsauger. Nun ja, nach der (nervlich) anstrengenden Tour haben wir nicht mehr viel vor und Lützel hat auch nicht wirklich viel zu bieten.

In Lützel haben wir eine Höhe von 569m NN erreicht.

Am drauffolgenden Morgen bekommen wir eins der großzügigsten Frühstücke der Tour und wir können uns Brote und Brötchen als Wegzehrung zubereiten und in die bereitgestellten Frühstücksbeutel verpacken. – Vielen Dank.

Wir bewerten die Unterkunft mit der Note 3+, das Frühstück mit der Note 2+.

Preis/Leistung: 2+, denn auch der Preis ist okay.

Tourdaten:

  • Entfernung : 98km
  • Durchschnitt in Bewegung : 16.3 km/h
  • Fahrtzeit mit Pausen : 7:55 Std.
  • Höhenmeter : +630m, -316m
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