Liegerad und Pedelec fahren
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Sommertour 2023 – Tag 4

Sommertour 2023 – Tag 4

Von Brenken hinauf nach Winterberg

Heute steht die kürzeste Etappe auf dem Programm, aber dafür hat sie die meisten Höhenmeter. Fast 1000 Höhenmeter werden wir heute absolvieren. Zunächst werden wir weiterhin der Alme folgen, um dann bei Brilon vom Alme-Radweg auf den Ruhrtal-Radweg zu wechseln.

Auch heute haben wir strahlenden Sonnenschein und sehr warme Temperaturen (bis zu 31°C)

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Da heute Sonntag ist, versuchen wir in Büren – dem nächsten größeren Ort – einen Bäcker zu finden, um frischen Kuchen zu erstehen. An der alten Mühle weht uns ein Duft von frischen Backwaren um die Nase aber auch auf Nachfragen bei Passanten können wir keine Bäckerei finden.

Also fahren wir weiter – wir haben ja noch unsere Notration, damit werden wir schon hinkommen. Je höher wir auf dem Almeradweg kommen, um so öfter sehen wir auch haufenweise abgestorbene Bäume an den Berghängen.

Der Alme-Radweg wird zwischen Siddinghausen und Alme auf geschotterten Wirtschaftswegen im Wald neben einer Bahnstrecke geführt. Wahrscheinlich wären wir schneller voran gekommen, wenn wir die parallel verlaufende L637 genommen hätten, auf der wir bei das letzte Stück bis Alme sowie fahren müssen.  Heute am Sonntag morgen ist hier schon reichlich Ausflugsverkehr und viele Motorräder sind unterwegs – einen Radweg gibt es aber leider nicht.

In Alme verlassen wir dann auch den kleinen Fluss Alme – mitlerweile sind wir im Hochsauerlandkreis angekommen. Und für uns heißt es nun erstmal bergan fahren. Bevor es runter ins Ruhrtal geht, gilt es für uns von etwa 300m auf  zunächst 470m und dann nach einer Abfahrt erneut auf über 500m ü.NN zu fahren. – Hochsauerland halt.

Bei Altenbühren erreichen wir dann die knapp 510m ü.NN.

Danach geht es erstmal wieder bergab. Die nahe Ruhr fließt auf einer Höhe von etwa 330m ü.NN. Bei der Abfahrt geben die Bremsen von Dani’s Rad merkwürdige Geräusche von sich.

Teilweise sind die Straßen eng und das Gefälle so stark, dass wir uns nicht trauen, es einfach laufen zu lassen.

Wenig später bemerkt Dani eine nachlassende Bremsleistung.

Im Ruhrtal ist es erstmal eine kleine Schiebeeinlage notwendig: In Bigge ist es vermutlich leichter durch den Ort zu fahren, als dem Ruhrtalradweg zu folgen. Unnötig 20 Höhenmeter mit mehr als 7% hoch zu fahren, um gleich danach das wieder runter zu fahren – für E-Biker sicherlich einfach – für uns mit Gepäck leider nicht so leicht.

Der Ruhrtalradweg ist hier noch fast durchgängig asphaltiert und gut zu fahren. Manchmal gilt es aber doch heftigste Steigungen und auch Gefälle zu durchfahren. Wo es mit 16% hinuntergeht,

geht es auf der anderen Seite ähnlich steil wieder bergan.

Zwischen Assinghausen und Wiermeringhausen dann wohl der heftigste Anstieg auf dem Ruhrradweg: Die ausgeschilderten 15% Gefälle sind wir grad hoch – geschoben : 70 Höhenmeter bei 15% – nicht mit einem vollbepacktem Liegerad. Oben müssen wir uns erst einmal stärken.

Leider ist es von hier an mit dem gut asphaltierten Radweg nun vorbei. Der Ruhrtalradweg wird über  geschotterte Witschaftswege geführt. Vor uns liegen nun noch etwas mehr als 200 Höhenmeter und etwa 13km bis zum Ziel. Die Laune sinkt, denn wir kommen nur noch in kleinen Gängen und langsam voran. Das Fahren auf dem Schotter ist sehr anstrengend. Mountain-Biker (mit E-Antrieb) überholen uns zu hauf und scheinen Spaß an dieser Art von Wegführung zu haben.

Kurz vor Winterberg erreichen wir den Höhepunkt der diesjährigen Reise: 680m ü.NN

Winterberg macht auf uns einen netten Eindruck an diesem Sonntag Nachmittag. In der Innenstadt ist recht viel los – möchte nicht wissen, was da in der Woche alles los ist. Nachdem wir das Hotel erreicht haben – es war recht schwierig ein Bett für nur eine Nacht in Winterberg zu bekommen – durchlaufen wir den Ort, belohnen uns in einer Bäckerei mit einem Stück Torte – wir hatten unterwegs ja keinen Bäcker gefunden – und genießen den Sonntag Nachmittag in Winterberg und erkunden so den kleinen Ort. Leider schaffen wir er nicht bis zu den Ski-Gebieten und der Ski-Sprungschanze dafür reichen unsere Kräfte dann nicht mehr. Wir lassen den Abend auf dem Marktplatz beim Abendessen ausklingen.

Danach schaue ich mir noch Dani’s Rad an. Und wie gut, dass ich dem Impuls gefolgt bin und am Tag der Abfahrt noch schnell einen Satz Bremsbeläge zum Werkzeug und den Ersatzteilen hinzugetan hatte. Die vorderen Bremsbeläge am Wolf sind runter:

Richtig blank, kein Wunder, dass die Bremse Geräusche macht und die Bremsleistung nachläßt. Das Tauschen der Beläge ist mit dem wenigen Werkzeug, das ich dabei habe zwar nicht so einfach wie zu Hause aber dennoch schnell erledigt – und nun bremst es auch wieder.

Wir übernachten im Hotel Kiepenkerl – einem alten Hotel und Gasthaus, das nun von niederländischen Gastleuten betrieben wird und die noch kräftig am Renovieren und Umbauen sind. Unser Zimmer ist noch nicht neu gestaltet, aber sauber. Billig ist Übernachten in Winterberg nicht, aber zusammen mit dem sehr guten Frühstück bekommt das Kiepenkerl 3 Sterne, wobei das Früstück wirklich klasse ist.

Tagesdaten :

Distanz 68,2 km
Geschwindigkeit 13.2 km/h
Anstieg 909 m